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里尔克:安魂曲四首

奥地利 星期一诗社 2024-01-10

安魂曲

祭一位女友


我拥有死者,我听凭他们离去,

我惊异地看到,他们是如此安详,

如此迅速地安居于死去,如此适合,

如此迥异于死者这个称谓。只有你,你返身

归来;你掠过我,你出没着,你想

触碰到什么,好让那东西发出声响,

显露出你的归来。啊,不要拿走那些

我慢慢学会的东西。我猜对了;当你

因某件东西而惹起乡愁的时候,

你迷了路。我们改造了这件东西;

它已不在这里,我们一看清楚它,就

用我们的在将它映像到我们身内。

我以为你已经远远离去。我迷惑的是,

偏偏你迷了路并且回来,竟比

任何一个女人都变化得大。

因为你的死,我们感到震惊,不,是

你激烈的死,阴暗地将我们中断,

将“至此”从“自此”中撕下:

这些与我们相关,排列这些

将是我们全力以赴的劳动。

然而你本人也感到震惊,即使此刻,

不再值得惊恐之际,你依然感到惊恐;

你遗失了你的一段永恒,

踏入这里,朋友啊,这里,

这里一切尚不存在;你心思分散,

第一次在万有中,心思分散、心不在焉,

种种无尽的天性的彰显,你抓不住,

就像抓不住这里的任何一件东西一样;

从已经接纳你的那个循环里,

有一种不安,以喑哑的重力

将你向下拖出,在被计数的时间里——:

这些,每每在夜里将我惊醒,像入室的窃贼。

我可以这么说吗?你归来,只是

出于纡尊降贵,出于慷慨,出于充盈,

因为你这般自信,这般存身于自己的内心,

你四处走动,像个孩子,并不害怕

那些人们为他做下什么的地方——:

哦不:你在请求。这些就这般

进入我直至骨骼,像一把锯横贯而过。

一个责备,你作为亡灵所背负的,

你将之追送给我,当我在夜里退缩至

我的肺,我的五脏六腑,

我的最后最可怜的心室,——

这样的一个责备无论怎样也不如

你的请求残酷。你在请求什么?

说吧,是否我当远行?你可曾

在什么地方遗落了一件竭力想随你

一同前行的事物?是否我当置身一个国度,

那个尽管与你亲近得就像你感官的

另一半,你却不曾见过的国度?

我想要舟行在那里的江河,

想要上岸将古风采访,

我想要与门下的妇人攀谈,

在她们呼唤孩子的时候旁观。

我想要铭记她们怎样身披

风景,在草原与田野上

从事古老的劳动;我想要恳请

她们引领我拜谒她们的王,

我想要贿赂那些祭司,要他们

将我横放在最灵验的立像前,

转身离去,深锁神庙的重门。

然后我想要,如果我知道许多事,

我想要直接观察动物,于是

一种什么从它们的转变中滑入

我的关节;我想要在它们的眼中拥有

一个短暂的存在:它们的眼睛握住我,

然后慢慢将我放开,安静地,不加臧否。

我想要从园丁那里学会脱口而出

许多花的名字,于是我

从这些美丽的专有名词的碎片里

拾得百种芬芳中的一丝余香。

我想要购买果实,那些果实,里面

那个国度再次出现,绵延至长天。

因为你理解这些,这些饱满的果实。

你将这些果实放在面前的碟子里,

你用颜色称量它们的重。

你像看果实一样看女人,

看孩子,看他们从内部

被驱入他们存在的模式。

最后,你像看果实一样看你自己,

你将自己从衣服里取出,

将自己拿到镜前,让自己进入镜中,

一直进入你的凝望;巨大地停留在镜前,

不说“是我”,而说“这是”。

最后,你的凝望就这样毫无好奇,

就这样一无所有,就这样真正的贫穷,

于是你的凝望不再渴望你本人:圣洁地。

我想要这样留住你,就像你

将自己置入镜中,深深地进入,

远离一切。为什么你又别样地到来?

为什么你要收回自己?为什么你想

说服我,让我相信你颈上的

琥珀项链里,依然有某种重来自

那些重,仿佛那些重从未在对面

归于宁静的画像里存在过?为什么

你用你的身姿向我展现一个恶兆?

是什么令你将你肉体的轮廓

像一只手的掌纹一样铺陈,

以至于除了命运我再也看不见它?

来到这烛光下吧!我并不害怕

直视死者。倘若他们到来,

他们就有权像其他事物一样

在我们的目光里逗留。

来吧!我们应该宁静片刻。

请看我书桌上的这枝玫瑰,

烛光围裹着它,畏葸地,不正像

是在笼罩着你?它本不该在这里。

它本该在外面的花园里,

花开花落,与我毫无关系,——

如今它这般存留:与我的意识又有何干?

不要惧怕,如果此刻我领悟了,唉,

它就会在我的心中升起:我别无选择,

我必须领悟,即使我会因此死去。

领悟到你在这里。我领悟了。

全如盲人通过周围来领悟一件事物,

我感受到你的宿命,知道你的宿命没有名姓。

让我们一起哀诉吧,哀诉有一位将你

从你的镜中带走。你还会流泪吗?

不会了。你泪水的力量和奔流,

你已经将之化为你成熟的直观,

你正在将你身内所有的液体

转化成一个强健的存在,那个存在

上升着循环着,状态平衡而又盲目莽撞。

那时一个偶然,你最后的偶然,拖扯着你,

将你从你最遥远的进步拖扯回来,

拖扯你回到液体所欲的一个世界。

拖扯的不是你的整体;拖扯的最初只是一部分,

然而,日复一日,现实在这一部分周围

加增,终至这一部分变得沉重,

于是你需要你的整体:于是你离去,

艰难地依照规律把自己碎成

一块块,因为你需要你自己。

于是你拆毁自己,从你心脏

夜暖的土地挖掘出依然鲜嫩的种子,

那种子将发芽生成你的死,你的,

关于你自己的生的你自己的死。

你吃着它们,你的死的谷粒,

像其他人一样,你吃着你的死的谷粒。

谷粒的回味甜得出乎

你的料想,你的唇甜甜的,

你:你内心的感觉也甜甜的。

啊,让我们哀诉吧。你可知道,当你

命令你的血回来,你的血是怎样

犹豫而不情愿地从循环中归来?

是怎样迷惘地再一次开始

肉体的小循环?是怎样满怀

猜疑与惊讶地进入胎盘,

因遥远的归路而骤然疲惫?

你催促着它,你推动它前行,

你将它拖向火场,就像

人们将一群动物拖向祭坛;

你却还想要它因此而欣喜。

你终于迫使它欣喜,欣喜地

奔跑而来,奉献自己。因为你

已经习惯另外的尺度,你觉得

这只是一瞬间的事;但如今

你已置身于时间里,时间是漫长的。

时间在流走,时间在增长,时间

恰如一场久病的一次复发。

你坐着,你一言不发地将

你许多未来的许多力量弯垂成

再度成为命运的新的胚胎,

当你将这段时间与你的生比照的时候,

你的生是何其短暂!痛苦的劳动啊!

超出全部力量的劳动!你劳动,

日复一日,你劳动,行动艰难,

你从织机上抽制出美丽的纱线,

别样地使用所有你的丝线。

而最后你依然有心情去庆祝。

因为你的工作已经完成,你想得到酬劳,

就像孩子,在喝下或许有益健康的

苦中带甜的茶之后,渴望得到酬劳。

就这样你酬劳你自己:因为你

离其他人都太远,此刻依然;没有人

能够想像出应该给予你哪种酬劳。

而你却知道。产褥期里你在床上坐起,

你在面前立起一面镜子,镜子把一切

完整地归还给你。这时这一切都是你,

完整地在镜前,镜中,有的只是假像,

欢喜地佩戴首饰、梳头打扮的

每一个女人的美丽的假像。

就这样你死去,像女人们从前那样死去,

旧式地,你在温暖的房里

死着产妇的死——那些产妇们想要

重新愈合,但却不再能够,

因为她们同时分娩出的阴暗,

也再一次归来、拥挤着、闯入。

尽管如此,是否就不必去找来

陪哭妇呢?那些女人,她们为金钱

付出哭泣,只要人们能够给足钱,

她们就会在人静之后彻夜哀号。

按风俗来吧!我们还没有足够的

风俗。一切都在离去,都在被誓言弃绝。

所以你必须归来,死后归来,来到这里

和我一起追补哀诉。你可听见我在哀诉?

我愿将我的声音像一段织物一样

抛在你的死的碎片之上,我愿

将我的声音也一直拖扯成丝丝缕缕。

一切,我所说的,必将这般

千疮百孔地在这声音里行进、冰结;

停留在哀诉中。但此刻我控诉的:

不是某一个将你从你的身体里召回的,

(我找不出他,他就像是每个人)

我要在他身上控诉一切人:男人。

如果我心深处某个地方升起一个

曾经的孩童的形象,我并不认识的、

或许是我童年里最纯洁的孩童:

我也不想去详究。我只想

看也不看就用它塑造成一个天使,

我只想将这个天使抛入提醒上帝的

那些呼号天使的第一列。

痛苦已经持续得太长太久,

无人能够忍受;让我们感到过于沉重的,

是虚伪的爱所源起的纷乱的痛苦,这种爱,

像一个习惯,建筑于失效的时间约束之上,

自称是正义,却滋生于非正义。

在哪里,那个有权利占有的男人?

谁能够,占有那自身也无法持久的事物?

那个事物,时而只是极乐地接住自身

又抛出自身,就像一个孩子在玩球。

很少有人能够统帅一样紧紧

守住船头的尼刻女神像,

当自身神性所具有的隐秘的轻盈

骤然将她托向明亮的海风:

我们也很少有人能够唤起

一个女人的注意,当她不再看我们一眼,

沿着她的存在窄仄的地带离去,

仿佛穿过一个奇迹,而非出于事故:

他本该对罪怀有使命与兴趣。

如果说有某种罪存在,这就是罪:

就是再增加一分爱的自由在我们

自身所具有的全部自由的周围。

我们,我们爱的时候,拥有的只是

彼此分离;执手相握,于我们而言

轻而易举,毋须首先学习。


你还在吗?在哪个角落?——

你对所有这一切知晓得这么多,

掌握得这么多,你却就这样离去,

对一切敞开着,仿佛晨光渐明的白日。

女人就必然受苦:爱就意味着孤独,

艺术家们时而会在劳动中预感到,

爱的时候,他们必须有所改变。

二者你同时开始;二者存在于那个

荣誉从你那里拿走的、此刻正在歪曲的事物中。

唉你已经远离所有荣誉。你已经

渺不可见;你已经悄悄带走

你的美,就像人们收起一面旗,

在工作日灰蒙蒙的早晨,

你别无所求,只求一个长久的劳动,——

没有被完成的劳动:依然没有完成。

如果你还在,如果在这阴暗里

依然还有一个地方,当一个声音,

寂寞在黑夜,在高高的房间里,

在气流中,荡起平平的声波,

你的灵魂会敏感地在那里与这声波共振:

那么听我说:帮助我。看呐,就这样,

不知何时,我们从我们的进步滑落到

我们并未意欲的某种事物里;

在那里,我们仿佛陷入一场梦,

在那里,我们死去不再醒来。

无人在继续。对于每一个将血液

提升到一个必将漫长的工作里的人,

有可能发生的是,他不再将血液高举,

血液因自身的沉重而失去价值。

因为一个古老的敌意在某处

存在于生活和伟大的劳动之间。

我愿看清并说出这个敌意:帮助我。

不要回来。如果你能够忍受,你就

死在死者之中吧。死者是忙碌的。

但请拨冗帮助我,愿你不会因此心思分散,

就像最远之物偶尔帮助我那样:在我心中。




Für eine Freundin

Geschrieben am 31. Oktober, 1. und 2. November 1908 in Paris


Ich habe Tote, und ich ließ sie hin

und war erstaunt, sie so getrost zu sehn,

so rasch zuhaus im Totsein, so gerecht,

so anders als ihr Ruf. Nur du, du kehrst

zurück; du streifst mich, du gehst um, du willst

an etwas stoßen, daß es klingt von dir

und dich verrät. O nimm mir nicht, was ich

langsam erlern. Ich habe recht; du irrst

wenn du gerührt zu irgend einem Ding

ein Heimweh hast. Wir wandeln dieses um;

es ist nicht hier, wir spiegeln es herein

aus unserm Sein, sobald wir es erkennen.


Ich glaubte dich viel weiter. Mich verwirrts,

daß du gerade irrst und kommst, die mehr

verwandelt hat als irgend eine Frau.

Daß wir erschraken, da du starbst, nein, daß

dein starker Tod uns dunkel unterbrach,

das Bisdahin abreißend vom Seither:

das geht uns an; das einzuordnen wird

die Arbeit sein, die wir mit allem tun.

Doch daß du selbst erschrakst und auch noch jetzt

den Schrecken hast, wo Schrecken nicht mehr gilt;

daß du von deiner Ewigkeit ein Stück

verlierst und hier hereintrittst, Freundin, hier,

wo alles noch nicht ist; daß du zerstreut,

zum ersten Mal im All zerstreut und halb,

den Aufgang der unendlichen Naturen

nicht so ergriffst wie hier ein jedes Ding;

daß aus dem Kreislauf, der dich schon empfing,

die stumme Schwerkraft irgend einer Unruh

dich niederzieht zur abgezählten Zeit –:

dies weckt mich nachts oft wie ein Dieb, der einbricht.

Und dürft ich sagen, daß du nur geruhst,

daß du aus Großmut kommst, aus Überfülle,

weil du so sicher bist, so in dir selbst,

daß du herumgehst wie ein Kind, nicht bange

vor Örtern, wo man einem etwas tut –:

doch nein: du bittest. Dieses geht mir so

bis ins Gebein und querrt wie eine Säge.

Ein Vorwurf, den du trügest als Gespenst,

nachtrügest mir, wenn ich mich nachts zurückzieh

in meine Lunge, in die Eingeweide,

in meines Herzens letzte ärmste Kammer, –

ein solcher Vorwurf wäre nicht so grausam,

wie dieses Bitten ist. Was bittest du?


Sag, soll ich reisen? Hast du irgendwo

ein Ding zurückgelassen, das sich quält

und das dir nachwill? Soll ich in ein Land,

das du nicht sahst, obwohl es dir verwandt

war wie die andre Hälfte deiner Sinne?


Ich will auf seinen Flüssen fahren, will

an Land gehn und nach alten Sitten fragen,

will mit den Frauen in den Türen sprechen

und zusehn, wenn sie ihre Kinder rufen.

Ich will mir merken, wie sie dort die Landschaft

umnehmen draußen bei der alten Arbeit

der Wiesen und der Felder; will begehren,

vor ihren König hingeführt zu sein,

und will die Priester durch Bestechung reizen,

daß sie mich legen vor das stärkste Standbild

und fortgehn und die Tempeltore schließen.

Dann aber will ich, wenn ich vieles weiß,

einfach die Tiere anschaun, daß ein Etwas

von ihrer Wendung mir in die Gelenke

herübergleitet; will ein kurzes Dasein

in ihren Augen haben, die mich halten

und langsam lassen, ruhig, ohne Urteil.

Ich will mir von den Gärtnern viele Blumen

hersagen lassen, daß ich in den Scherben

der schönen Eigennamen einen Rest

herüberbringe von den hundert Düften.

Und Früchte will ich kaufen, Früchte, drin

das Land noch einmal ist, bis an den Himmel.


Denn Das verstandest du: die vollen Früchte.

Die legtest du auf Schalen vor dich hin

und wogst mit Farben ihre Schwere auf.

Und so wie Früchte sahst du auch die Fraun

und sahst die Kinder so, von innen her

getrieben in die Formen ihres Daseins.

Und sahst dich selbst zuletzt wie eine Frucht,

nahmst dich heraus aus deinen Kleidern, trugst

dich vor den Spiegel, ließest dich hinein

bis auf dein Schauen; das blieb groß davor

und sagte nicht: das bin ich; nein: dies ist.

So ohne Neugier war zuletzt dein Schaun

und so besitzlos, von so wahrer Armut,

daß es dich selbst nicht mehr begehrte: heilig.

So will ich dich behalten, wie du dich

hinstelltest in den Spiegel, tief hinein

und fort von allem. Warum kommst du anders?

Was widerrufst du dich? Was willst du mir

einreden, daß in jenen Bernsteinkugeln

um deinen Hals noch etwas Schwere war

von jener Schwere, wie sie nie im Jenseits

beruhigter Bilder ist; was zeigst du mir

in deiner Haltung eine böse Ahnung;

was heißt dich die Konturen deines Leibes

auslegen wie die Linien einer Hand,

daß ich sie nicht mehr sehn kann ohne Schicksal?


Komm her ins Kerzenlicht. Ich bin nicht bang,

die Toten anzuschauen. Wenn sie kommen,

so haben sie ein Recht, in unserm Blick

sich aufzuhalten, wie die andern Dinge.


Komm her; wir wollen eine Weile still sein.

Sieh diese Rose an auf meinem Schreibtisch;

ist nicht das Licht um sie genau so zaghaft

wie über dir: sie dürfte auch nicht hier sein.

Im Garten draußen, unvermischt mit mir,

hätte sie bleiben müssen oder hingehn, –

nun währt sie so: was ist ihr mein Bewußtsein?


Erschrick nicht, wenn ich jetzt begreife, ach,

da steigt es in mir auf: ich kann nicht anders,

ich muß begreifen, und wenn ich dran stürbe.

Begreifen, daß du hier bist. Ich begreife.

Ganz wie ein Blinder rings ein Ding begreift,

fühl ich dein Los und weiß ihm keinen Namen.

Laß uns zusammen klagen, daß dich einer

aus deinem Spiegel nahm. Kannst du noch weinen?

Du kannst nicht. Deiner Tränen Kraft und Andrang

hast du verwandelt in dein reifes Anschaun

und warst dabei, jeglichen Saft in dir

so umzusetzen in ein starkes Dasein,

das steigt und kreist, im Gleichgewicht und blindlings.

Da riß ein Zufall dich, dein letzter Zufall

riß dich zurück aus deinem fernsten Fortschritt

in eine Welt zurück, wo Säfte wollen.

Riß dich nicht ganz; riß nur ein Stück zuerst,

doch als um dieses Stück von Tag zu Tag

die Wirklichkeit so zunahm, daß es schwer ward,

da brauchtest du dich ganz: da gingst du hin

und brachst in Brocken dich aus dem Gesetz

mühsam heraus, weil du dich brauchtest.

Da trugst du dich ab und grubst aus deines Herzens

nachtwarmem Erdreich die noch grünen Samen,

daraus dein Tod aufkeimen sollte: deiner,

dein eigner Tod zu deinem eignen Leben.

Und aßest sie, die Körner deines Todes,

wie alle andern, aßest seine Körner,

und hattest Nachgeschmack in dir von Süße,

die du nicht meintest, hattest süße Lippen,

du: die schon innen in den Sinnen süß war.


O laß uns klagen. Weißt du, wie dein Blut

aus einem Kreisen ohnegleichen zögernd

und ungern wiederkam, da du es abriefst?

Wie es verwirrt des Leibes kleinen Kreislauf

noch einmal aufnahm; wie es voller Mißtraun

und Staunen eintrat in den Mutterkuchen

und von dem weiten Rückweg plötzlich müd war.

Du triebst es an, du stießest es nach vorn,

du zerrtest es zur Feuerstelle, wie

man eine Herde Tiere zerrt zum Opfer;

und wolltest noch, es sollte dabei froh sein.

Und du erzwangst es schließlich: es war froh

und lief herbei und gab sich hin. Dir schien,

weil du gewohnt warst an die andern Maße,

es wäre nur für eine Weile; aber

nun warst du in der Zeit, und Zeit ist lang.

Und Zeit geht hin, und Zeit nimmt zu, und Zeit

ist wie ein Rückfall einer langen Krankheit.


Wie war dein Leben kurz, wenn du's vergleichst

mit jenen Stunden, da du saßest und

die vielen Kräfte deiner vielen Zukunft

schweigend herabbogst zu dem neuen Kindkeim,

der wieder Schicksal war. O wehe Arbeit.

O Arbeit über alle Kraft. Du tatest

sie Tag für Tag, du schlepptest dich zu ihr

und zogst den schönen Einschlag aus dem Webstuhl

und brauchtest alle deine Fäden anders.

Und endlich hattest du noch Mut zum Fest.


Denn da's getan war, wolltest du belohnt sein,

wie Kinder, wenn sie bittersüßen Tee

getrunken haben, der vielleicht gesund macht.

So lohntest du dich: denn von jedem andern

warst du zu weit, auch jetzt noch; keiner hätte

ausdenken können, welcher Lohn dir wohltut.

Du wußtest es. Du saßest auf im Kindbett,

und vor dir stand ein Spiegel, der dir alles

ganz wiedergab. Nun war das alles Du

und ganz davor, und drinnen war nur Täuschung,

die schöne Täuschung jeder Frau, die gern

Schmuck umnimmt und das Haar kämmt und verändert.


So starbst du, wie die Frauen früher starben,

altmodisch starbst du in dem warmen Hause

den Tod der Wöchnerinnen, welche wieder

sich schließen wollen und es nicht mehr können,

weil jenes Dunkel, das sie mitgebaren,

noch einmal wiederkommt und drängt und eintritt.


Ob man nicht dennoch hätte Klagefrauen

auftreiben müssen? Weiber, welche weinen

für Geld, und die man so bezahlen kann,

daß sie die Nacht durch heulen, wenn es still wird.

Gebräuche her! wir haben nicht genug

Gebräuche. Alles geht und wird verredet.

So mußt du kommen, tot, und hier mit mir

Klagen nachholen. Hörst du, daß ich klage?

Ich möchte meine Stimme wie ein Tuch

hinwerfen über deines Todes Scherben

und zerrn an ihr, bis sie in Fetzen geht,

und alles, was ich sage, müßte so

zerlumpt in dieser Stimme gehn und frieren;

blieb es beim Klagen. Doch jetzt klag ich an:

den Einen nicht, der dich aus dir zurückzog,

(ich find ihn nicht heraus, er ist wie alle)

doch alle klag ich in ihm an: den Mann.


Wenn irgendwo ein Kindgewesensein

tief in mir aufsteigt, das ich noch nicht kenne,

vielleicht das reinste Kindsein meiner Kindheit:

ich wills nicht wissen. Einen Engel will

ich daraus bilden ohne hinzusehn

und will ihn werfen in die erste Reihe

schreiender Engel, welche Gott erinnern.


Denn dieses Leiden dauert schon zu lang,

und keiner kanns; es ist zu schwer für uns,

das wirre Leiden von der falschen Liebe,

die, bauend auf Verjährung wie Gewohnheit,

ein Recht sich nennt und wuchert aus dem Unrecht.

Wo ist ein Mann, der Recht hat auf Besitz?

Wer kann besitzen, was sich selbst nicht hält,

was sich von Zeit zu Zeit nur selig auffängt

und wieder hinwirft wie ein Kind den Ball.

Sowenig wie der Feldherr eine Nike

festhalten kann am Vorderbug des Schiffes,

wenn das geheime Leichtsein ihrer Gottheit

sie plötzlich weghebt in den hellen Meerwind:

so wenig kann einer von uns die Frau

anrufen, die uns nicht mehr sieht und die

auf einem schmalen Streifen ihres Daseins

wie durch ein Wunder fortgeht, ohne Unfall:

er hätte denn Beruf und Lust zur Schuld.


Denn das ist Schuld, wenn irgendeines Schuld ist:

die Freiheit eines Lieben nicht vermehren

um alle Freiheit, die man in sich aufbringt.

Wir haben, wo wir lieben, ja nur dies:

einander lassen; denn daß wir uns halten,

das fällt uns leicht und ist nicht erst zu lernen.


Bist du noch da? In welcher Ecke bist du? –

Du hast so viel gewußt von alledem

und hast so viel gekonnt, da du so hingingst

für alles offen, wie ein Tag, der anbricht.

Die Frauen leiden: lieben heißt allein sein,

und Künstler ahnen manchmal in der Arbeit,

daß sie verwandeln müssen, wo sie lieben.

Beides begannst du; beides ist in Dem,

was jetzt ein Ruhm entstellt, der es dir fortnimmt.

Ach du warst weit von jedem Ruhm. Du warst

unscheinbar; hattest leise deine Schönheit

hineingenommen, wie man eine Fahne

einzieht am grauen Morgen eines Werktags,

und wolltest nichts, als eine lange Arbeit, –

die nicht getan ist: dennoch nicht getan.


Wenn du noch da bist, wenn in diesem Dunkel

noch eine Stelle ist, an der dein Geist

empfindlich mitschwingt auf den flachen Schallwelln,

die eine Stimme, einsam in der Nacht,

aufregt in eines hohen Zimmers Strömung:

So hör mich: Hilf mir. Sieh, wir gleiten so,

nicht wissend wann, zurück aus unserm Fortschritt

in irgendwas, was wir nicht meinen; drin

wir uns verfangen wie in einem Traum

und drin wir sterben, ohne zu erwachen.

Keiner ist weiter. Jedem, der sein Blut

hinaufhob in ein Werk, das lange wird,

kann es geschehen, daß ers nicht mehr hochhält

und daß es geht nach seiner Schwere, wertlos.

Denn irgendwo ist eine alte Feindschaft

zwischen dem Leben und der großen Arbeit.

Daß ich sie einseh und sie sage: hilf mir.


Komm nicht zurück. Wenn du's erträgst, so sei

tot bei den Toten. Tote sind beschäftigt.

Doch hilf mir so, daß es dich nicht zerstreut,

wie mir das Fernste manchmal hilft: in mir.




安魂曲

祭沃尔夫·卡尔克罗伊德伯爵


真的我从未见过你?我的心感到

这般沉重,因你,如同因被推迟的

太过沉重的开始。我愿开始将你

讲述,如今已是死者的你;你啊,

欢欣而激情的死者。这一切真如

你料想的那样轻松,抑或

不再去生依然远离死去?

你以为,在那里你会更好地占有,

因为那里无人在意占有。你觉得,

那里你会置身于对面风景的内部,

这里那风景却像一幅画总在你面前闭合,

那里你会从内部出来走入你的所爱,

然后离去,穿过一切,强健而摇曳。

啊,愿你如今向你稚气的错误里

凭添假象,还并不太久。

愿你,放松在忧伤的潮流,

沉迷地、半梦半醒地,

在围绕远方众星的运行中

寻得欢乐,你从这里搬移到

你梦寐的死去里的欢乐。

在这里是多么近啊,好友,你与那欢乐。

在这里是多么安居啊,那个,你意料中的,

你强烈的渴望中真诚的欢乐。

那时你,满怀对幸与不幸的失望,

钻入自己的里面,然后带着一种见识

疲惫地升上来,在你幽暗的

发现物的重量下摇摇欲碎:

你背负着它,它,你不曾认清的,

你背负着欢乐,背负着你的小小救主

施与重担,穿越你的血液,渡到对岸。

为什么你没有等待,等待那沉重

变得全然无法承负:那沉重骤变,

因这般纯正而这般沉重?你可看见,

或许瞬间之后就会临到你的事:

当你猛然关上门,或许他

正在你的门前扶正他头上的冠冕?

这一声撞击,是怎样响彻了宇宙,

当某处一个敞开,被不耐所产生的

坚硬尖锐的气流砰然关闭。

谁能誓言,不在泥土中

一道裂痕也会穿过健康的种子?

谁曾探究,在驯服的动物心中

是否不是一种杀戮之欲淫邪闪现,

当这碰撞将一道电光投入它们的脑中?

谁识得这流动,从我们的行为

涌入对面的一个近端,

谁会与它同行,当一切都在先行?

惟憾你已经毁弃。惟愿你的这些

必将被人讲述,世世代代。

一个英雄即将到来,我们将意义

视作事物的脸,他却将之

像假面一样撕下,飞速地向我们

露出一张张脸,脸上,眼睛早已透过

被堵住的洞孔无声地将我们凝望:

这就是脸,将不会变样:

惟憾你已经毁弃。砖石摆在那里,

空气里砖石四周,建筑的

节奏已经几乎不可抑止;

你往来奔走,没有看见它们对你

一块掩饰另一块的顺序;每一块,

当你全无举起它们的信心,

站在它们之前匆匆试探的时候,

它们似乎落地生根。于是你绝望地

将它们全部举起,但只是,为了

把它们抛回开裂的采石场,

它们,因你的心而膨胀,采石场

再也容纳不下。假如一个女人

将轻柔的手放在这恼怒依然

温柔的开始之上;假如一个,一个

忙碌的人,忙碌在内心最深处的人,

在你默默走出去,想要有所行动时,

静静与你相遇——;哪怕假如你的路途

只是经行一个入夜仍醒的作坊,

里面男人们在锻造,里面仿佛的白昼

简直已经成真;假如你满盈的目光里

只要再多一些空间,得以

容纳一只甲虫操劳的映象,

你就会陡然间在澄明的顿悟中

得以阅读那些文字,那些符号,

童年起你就慢慢铭刻在心里,

时而你还试探着用这些字符构成

一个句子:唉,你觉得那句子毫无意义。

我知道;我知道:你躺在那些字符前,

抚摸它们的纹理,就像人们触摸

墓石上的铭文。凡是你觉得可以

点燃发光的东西,你就以之为火炬

举在字行前;然而在你领会之前,

火焰却已经熄灭,或许因为你的呼吸,

或许因为你的手的颤抖;或许仅仅

因为火焰自身,就像火焰偶尔灭去那样。

因此你从未读成。但我们,却不敢

藉由痛苦远远地去阅读。


唯有诗歌我们在注视,那些诗歌

依然从你情感的斜坡运下

你所选择的词语。不,

不是一切你都选择;时常一个起句

就作为整体托付给你,你复述着它,

仿佛一个任务。而它让你感到悲伤。

唉,真希望你从未从自己那里听过它。

你的天使此刻依然高声别样地用

重音读着同一个文本,从我口中

爆发出欢呼,以你的天使的方式述说,

欢呼为你:因为属于你的曾经是:

每一分爱再次将你背叛,

你在能见中认清舍弃,

在死之中认清你的进步。

这些属于你,你啊,艺术家;这三种

开敞的模式。看呐,这是第一种的

铸件:你情感四周的空间;那是

我从第二种里为你锻造出的直观,

无所渴求的、伟大艺术家的直观;

而第三种,第一股颤动的钟铜

从心的白热里出来,刚刚涌入

其中,你就亲手过早地将之

打碎——,那是一个死,被出色的劳动

深化,在其中铸成,那个自己的死,

如此需要我们,因我们生活着死。

除却这里没有哪里我们距它更近。

这一切都是你的财富与友谊;

你时常对此有预感;但后来

这些模式的凹空却让你恐惧,

你伸手进去,空手而返,

于是你开始抱怨。——啊诗人古老的诅咒,

那些应当说话的时候总是张口抱怨的诗人,

他们的情感,他们总是论断,

而不是培养;他们始终以为,

凡是在他们心中成为悲或者喜的,

他们都熟悉,都应该在诗歌里

报以惜或者赞。他们像病人一样,

在感到疼痛的时候,使用那些

充满痛苦的语言去书写疼痛,

而不是像大教堂的石匠顽强地

将自己转换成岩石的冷静一样,

艰苦地将他们自己转化成词语。

这就是拯救。只要你曾经看见

一次,看见命运怎样进入诗行,

一去不回,怎样在其中变成画像,

仅仅是画像,仅仅是一个先祖,

你偶尔瞻仰时画框里的让你觉得

既像你又不像你的一个先祖——:

你也就会一直隐忍。


思考那并不存在的

事,不过是小题大做,不过是一个

比喻式的责备的一个假象,对你无所中伤。

发生的事,就这样领先于

我们的料想,因此我们从未追赶上它,

从未获知它本真的形貌。

不要羞惭,当坚持到终点的

那些死者与你擦肩而过的

时候,(终点意味着什么?)同他们

用眼色交谈吧,平静地,当作习俗,

不要惧怕我们的悲哀会异样地成为

你的负担,会使你在死者中显得醒目。

伟大的词语,出自发生的事

依然可见的时代,并非为我们而存在。

谁还在言及胜利呢?忍耐就是一切。




Für Wolf Graf von Kalckreuth

Geschrieben am 4. und 5. November 1908 in Paris


Sah ich dich wirklich nie? Mir ist das Herz

so schwer von dir wie von zu schwerem Anfang,

den man hinausschiebt. Daß ich dich begänne

zu sagen, Toter der du bist; du gerne,

du leidenschaftlich Toter. War das so

erleichternd wie du meintest, oder war

das Nichtmehrleben doch noch weit vom Totsein?

Du wähntest, besser zu besitzen dort,

wo keiner Wert legt auf Besitz. Dir schien,

dort drüben wärst du innen in der Landschaft,

die wie ein Bild hier immer vor dir zuging,

und kämst von innen her in die Geliebte

und gingest hin durch alles, stark und schwingend.

O daß du nun die Täuschung nicht zu lang

nachtrügest deinem knabenhaften Irrtum.

Daß du, gelöst in einer Strömung Wehmut

und hingerissen, halb nur bei Bewußtsein,

in der Bewegung um die fernen Sterne

die Freude fändest, die du von hier fort

verlegt hast in das Totsein deiner Träume.

Wie nahe warst du, Lieber, hier an ihr.

Wie war sie hier zuhaus, die, die du meintest,

die ernste Freude deiner strengen Sehnsucht.

Wenn du, enttäuscht von Glücklichsein und Unglück,

dich in dich wühltest und mit einer Einsicht

mühsam heraufkamst, unter dem Gewicht

beinah zerbrechend deines dunkeln Fundes:

da trugst du sie, sie, die du nicht erkannt hast,

die Freude trugst du, deines kleinen Heilands

Last trugst du durch dein Blut und holtest über.


Was hast du nicht gewartet, daß die Schwere

ganz unerträglich wird: da schlägt sie um

und ist so schwer, weil sie so echt ist. Siehst du,

dies war vielleicht dein nächster Augenblick;

er rückte sich vielleicht vor deiner Tür

den Kranz im Haar zurecht, da du sie zuwarfst.


O dieser Schlag, wie geht er durch das Weltall,

wenn irgendwo vom harten scharfen Zugwind

der Ungeduld ein Offenes ins Schloß fällt.

Wer kann beschwören, daß nicht in der Erde

ein Sprung sich hinzieht durch gesunde Samen;

wer hat erforscht, ob in gezähmten Tieren

nicht eine Lust zu töten geilig aufzuckt,

wenn dieser Ruck ein Blitzlicht in ihr Hirn wirft.

Wer kennt den Einfluß, der von unserm Handeln

hinüberspringt in eine nahe Spitze,

und wer begleitet ihn, wo alles leitet?


Daß du zerstört hast. Daß man dies von dir

wird sagen müssen bis in alle Zeiten.

Und wenn ein Held bevorsteht, der den Sinn,

den wir für das Gesicht der Dinge nehmen,

wie eine Maske abreißt und uns rasend

Gesichter aufdeckt, deren Augen längst

uns lautlos durch verstellte Löcher anschaun:

dies ist Gesicht und wird sich nicht verwandeln:

daß du zerstört hast. Blöcke lagen da,

und in der Luft um sie war schon der Rhythmus

von einem Bauwerk, kaum mehr zu verhalten;

du gingst herum und sahst nicht ihre Ordnung,

einer verdeckte dir den andern; jeder

schien dir zu wurzeln, wenn du im Vorbeigehn

an ihm versuchtest, ohne rechtes Zutraun,

daß du ihn hübest. Und du hobst sie alle

in der Verzweiflung, aber nur, um sie

zurückzuschleudern in den klaffen Steinbruch,

in den sie, ausgedehnt von deinem Herzen,

nicht mehr hineingehn. Hätte eine Frau

die leichte Hand gelegt auf dieses Zornes

noch zarten Anfang; wäre einer, der

beschäftigt war, im Innersten beschäftigt,

dir still begegnet, da du stumm hinausgingst,

die Tat zu tun –; ja hätte nur dein Weg

vorbeigeführt an einer wachen Werkstatt,

wo Männer hämmern, wo der Tag sich schlicht

verwirklicht; wär in deinem vollen Blick

nur so viel Raum gewesen, daß das Abbild

von einem Käfer, der sich müht, hineinging,

du hättest jäh bei einem hellen Einsehn

die Schrift gelesen, deren Zeichen du

seit deiner Kindheit langsam in dich eingrubst,

von Zeit zu Zeit versuchend, ob ein Satz

dabei sich bilde: ach, er schien dir sinnlos.

Ich weiß; ich weiß: du lagst davor und griffst

die Rillen ab, wie man auf einem Grabstein

die Inschrift abfühlt. Was dir irgend licht

zu brennen schien, das hieltest du als Leuchte

vor diese Zeile; doch die Flamme losch

eh du begriffst, vielleicht von deinem Atem,

vielleicht vom Zittern deiner Hand; vielleicht

auch ganz von selbst, wie Flammen manchmal ausgehn.

Du lasest's nie. Wir aber wagen nicht,

zu lesen durch den Schmerz und aus der Ferne.


Nur den Gedichten sehn wir zu, die noch

über die Neigung deines Fühlens abwärts

die Worte tragen, die du wähltest. Nein,

nicht alle wähltest du; oft ward ein Anfang

dir auferlegt als Ganzes, den du nachsprachst

wie einen Auftrag. Und er schien dir traurig.

Ach hättest du ihn nie von dir gehört.

Dein Engel lautet jetzt noch und betont

denselben Wortlaut anders, und mir bricht

der Jubel aus bei seiner Art zu sagen,

der Jubel über dich: denn dies war dein:

Daß jedes Liebe wieder von dir abfiel,

daß du im Sehendwerden den Verzicht

erkannt hast und im Tode deinen Fortschritt.

Dieses war dein, du, Künstler; diese drei

offenen Formen. Sieh, hier ist der Ausguß

der ersten: Raum um dein Gefühl; und da

aus jener zweiten schlag ich dir das Anschaun

das nichts begehrt, des großen Künstlers Anschaun;

und in der dritten, die du selbst zu früh

zerbrochen hast, da kaum der erste Schuß

bebender Speise aus des Herzens Weißglut

hineinfuhr –, war ein Tod von guter Arbeit

vertieft gebildet, jener eigne Tod,

der uns so nötig hat, weil wir ihn leben,

und dem wir nirgends näher sind als hier.


Dies alles war dein Gut und deine Freundschaft;

du hast es oft geahnt; dann aber hat

das Hohle jener Formen dich geschreckt,

du griffst hinein und schöpftest Leere

und beklagtest dich. – O alter Fluch der Dichter,

die sich beklagen, wo sie sagen sollten,

die immer urteiln über ihr Gefühl

statt es zu bilden; die noch immer meinen,

was traurig ist in ihnen oder froh,

das wüßten sie und dürftens im Gedicht

bedauern oder rühmen. Wie die Kranken

gebrauchen sie die Sprache voller Wehleid,

um zu beschreiben, wo es ihnen wehtut,

statt hart sich in die Worte zu verwandeln,

wie sich der Steinmetz einer Kathedrale

verbissen umsetzt in des Steines Gleichmut.


Dies war die Rettung. Hättest du nur ein Mal

gesehn, wie Schicksal in die Verse eingeht

und nicht zurückkommt, wie es drinnen Bild wird

und nichts als Bild, nicht anders als ein Ahnherr,

der dir im Rahmen, wenn du manchmal aufsiehst,

zu gleichen scheint und wieder nicht zu gleichen –:

du hättest ausgeharrt.


Doch dies ist kleinlich,

zu denken, was nicht war. Auch ist ein Schein

von Vorwurf im Vergleich, der dich nicht trifft.

Das, was geschieht, hat einen solchen Vorsprung

vor unserm Meinen, daß wirs niemals einholn

und nie erfahren, wie es wirklich aussah.


Sei nicht beschämt, wenn dich die Toten streifen,

die andern Toten, welche bis ans Ende

aushielten. (Was will Ende sagen?) Tausche

den Blick mit ihnen, ruhig, wie es Brauch ist,

und fürchte nicht, daß unser Trauern dich

seltsam belädt, so daß du ihnen auffällst.

Die großen Worte aus den Zeiten, da

Geschehn noch sichtbar war, sind nicht für uns.

Wer spricht von Siegen? Überstehn ist alles.




安魂曲

哀悼一个小男孩的死


我都牢记了些什么样的名字啊!

狗、母牛、大象,

如今如此久如此远竟还能认出来,

然后是斑马——,唉,何益?

此刻驮着我,

如水位一样上升,

超过了这一切。安宁了吗,

已经知道,存在,无需

挤过软的和硬的物品,

去向那理解中的幻境?


而这已经开始的双手——


你们偶尔会说:他答应……

是的,我答应过,然而我向你们答应的,

此刻并不让我担心。

间或,紧靠着房屋,我久坐着,

凝望一只飞鸟的去远。

真想我也能够变成这,这个凝望!

这凝望驮着我,高高地,我的眉毛

全在上方。无物我曾珍爱。

珍爱意味着恐惧——,一旦你理解,

我就不是我们,

而是比一个男人更大,

而是

恍然我本人就是危险,

而在那危险里

我就是核。


一个小小的核;我不忌羨它的街道,

我不忌羨它的风。我将它交出。

因为我们全都这般坐在一起,

是我从未料到的事。我的誓言。

你们说、你们笑,然而每一个

并不在说中、并不在笑里。不在。

恰如你们全都在摇晃,摇晃的却既不是

糖盒,也不是满斟葡萄酒的玻璃杯。

苹果卧着。何等的好啊,偶尔

握住这坚硬饱满的苹果、

这结实的桌子、这些宁静的早餐杯:

这些上好的杯子,它们何等地感动了岁月。

甚至我的玩具偶尔对我来说也是好的。

玩具也几乎能像其他物品一样

可以信赖;而不只是这般静息。

它这般立在持续的苏醒中,

恰似立在我和我的帽子的正中间。

那是一匹木制的马,那是一只公鸡,

那是木偶,只有一条腿;

我已经为它们做了许多事。

它们看天的时候,我把天空变小,——

因为我提前理解了一匹

木马的孤独。要是我会做木马:

我会用木头做出任意大小的一匹马。

它被涂上色,然后被拖着走,

在真正的道路上得到一次次撞击。

为什么称这东西为“马”

不算是谎言?因为本人也一点点

感觉到自己是马,鬃毛披散、筋腱饱满、

四蹄狂奔——(为了有朝一日

成为一个男人?)但是,同时就没有

因此一点点变成木头,

静静地僵硬,

面部的表情渐渐淡弱吗?


此刻我几乎以为我们始终在交换。

我看小溪的时候,仿佛我在那里潺潺,

小溪潺潺的时候,我也就涓涓而来。

看见一个鸣响之物的时候,我就已经鸣响,

当它鸣响的时候,我就是它的底座。


就这样我强行与一切为伴。

愿一切没有我却也心满意足,

或者把我挂在身上,日渐哀伤。

如今我突然离开而去。

开始

一次新的学习,一个新的探问?

或者此刻我该问

你们中的一切都怎样了?——此时我恐惧着。

房屋?我还从未这般正确理解过。

房间?唉里面有这么多东西存在。

……你啊母亲,究竟谁才是

狗?

甚至,我们在森林里找到浆果,

此刻对我也是一个神奇的发现

……………………………………


那里一定会有死去的孩子,

来和我一起游戏。那里总是有

这些死去的孩子。先是躺在卧室里,

像我一样躺着,变得不健康。


健康……在这里听起来何等的好!可这还有意义吗?

在那里,我现在的地方,

我想,没有人患病。

我患咽喉痛,已然这么久——


这里每一样都如一种新鲜的饮料。


依然我没有看见那将我们啜饮的




安魂曲

献给克拉拉·韦斯特霍夫


一个时刻起,尘世间有更多围绕着

一个事物,围绕着一个花冠。

片刻前这轻盈的叶……我在编结:

而此刻这常春藤异常沉重,

被晦暗充满,仿佛从

我的事物中吸吮未来的黑夜。

此刻我几乎因将临的黑夜而恐惧,

孤独地伴着我制作的这个花冠,

毫无预感,当藤蔓缠满

冠饰的时候,会有什么出现;

我完全只需要理解:

有什么可能已经不在。何等地迷失

在从未觉察的念头里啊,里面那些神奇的事物,

想必我已经见过一次……


……随流水飘走的,是孩子们在游戏中撕碎的鲜花;从张开的指缝掉落,一瓣又一瓣,一直落到花束再也无法辨认。一直落到余下的部分,被孩子们带回家,正好用来烧火。然后可能有一个人彻夜,在所有人都以为他已经沉睡的时候,为这破碎的鲜花垂泪。


格蕾特尔,从最开初

你就已经注定绝早地死,

金发地死。

久已注定,在你注定生之前。

因此主在你之前安排了一个姐姐,

又安排了一个哥哥,

藉此让你之前有两个亲近的人,那两个纯洁的人,

他们昭示给你那个死,

那个属于你的:

你的死。

你的姐姐哥哥被创造。

只是,藉此让你习惯于死,

让你借两个死亡时刻

与数千年来一直在恫吓你的

第三个死亡时刻和解。

为你的死

生被重建;

手,将花朵捆扎,

目光,将玫瑰的红

与人的强大觉察,

它们被人塑造,被人重新销毁,

被死两次创造,

就在死径直向你本人,从

灯火渐熄的舞台走下之前。


……它在可怕地走近你吗,亲爱的玩伴?

它可是你的敌人?

你可曾为它心头泪流?

它可曾将你从滚烫的枕

拖入闪烁的黑夜,

拖入那个全家无人睡去的黑夜……?

它是什么模样?

你一定知道的。

你已经为它启程向故乡行去。

————————————

你知道

扁桃开花的姿容,

你知道湖是蓝色的。

许多事情,只有体验过初恋的女性

才能够感觉到,——

你都知道。大自然对你耳语,

在南方暮色苍茫的日子里,

告诉你无尽的美,

一如从前,唯有那些有福的人

用有福的唇才能说出美,因为他们与美二者

拥有一个世界、一个声音——

更轻轻地你已经觉察到这一切,——

(啊,这无终的怒气是何等地

触碰着你无终的谦卑)。

你的信来自南方,

因阳光而依然温暖,但孤苦伶仃,——

最终你本人也跟随你疲惫

求助的信踏上行程;

因为你在光芒中并不开心,

每种颜色落在你身上如同罪,

你生活在不耐之中,

因为你知道:这并非全部。

生只是一个局部……属于何处?

生只是一个色调……停于何处?

生只是将意义关联到众多的

圆,属于向远处增长着的空间,——

生只是一个梦的梦,

梦醒却在别处。

就这样你将生放手。

巨大地你将生放手。

我们熟悉你的幼小。

属于你的是如此稀少:一丝笑靥,

一根细小、总是略带忧郁、

温柔异常的头发,一个小小的房间——

那个房间姐姐死去后让你感到空阔。

其他的一切恍然只是你的衣裳,

这就是此刻我的感觉,你啊安静的玩伴。

然而你曾经是

特别的多。我们是偶尔知道的,

当你傍晚出现在大厅里的时候;

我们偶尔知道:此刻想必有人在祷告;

一群人已经进入,

一群跟随你的人,

因为你熟悉路途。

你想必已经熟悉路途,

你昨天就已经熟悉了……

最幼小的姊妹啊。


看这里啊,

这顶花冠是这般沉重。

他们将会加戴给你

这顶沉重的花冠。

你的棺椁能承受住它吗?

假如你的棺椁

因黑色的重量而断裂,

你衣裳的褶裥里

就会爬满

常春藤。

远远地向上攀缘,

围绕着你攀缘,

汁液,在常春藤的藤蔓里涌动,

用它的嘈杂撩动你;

你是如此童贞。

但你已经不再闭合。

你已经被拉长已经松弛。

你肉体的门扇扇虚掩,

于是湿漉漉地

常春藤抬脚踏入……

————————————

仿佛一队队

修女,

彼此引导

藉着黑色的绳索,

因为你的身内一片晦暗,你啊泉井。

你的血液空荡荡的

通道里,常春藤拥挤向你的心;

旧日你温柔的痛苦

带着苍白的喜悦与回忆

彼此相遇的地方,——

它们漫游着,仿佛在祈祷,

在进入你的心,那颗心,寂然无声,

晦暗地,向一切敞开。


但这顶花冠却让我感到沉重,

在光亮中,

在活人中,在这里我身旁;

它的重量

将不复存在,

在我将它放在你身上的时候。

大地充满了平衡,

你的大地。

这顶花冠沉重,因眷恋它的我的眼,

沉重,因我为它

所进行的工作;

所有看见它的人所心生的惧怕,

都黏附在它上面。

将它拿给你吧,因为它一被做成,

它就属于你。

将它拿离我吧。

让我孤独!它恰如一个过客……

几乎让我感到羞愧。

你也感到害怕吗,格蕾特尔?


你不再能够走路了?

你不再能够站在这陋室里我的身边?

你的脚疼吗?

就这样停留在此刻一切全在一起的地方吧,

明天有人会将花冠给你带去,宝贝,

穿过枝叶凋零的林荫路。

有人会将花冠给你带去,安心等待吧,——

明天有人还会给你带去更多东西。

即使明天风狂雨骤,

也不会对花有太多伤害。

有人会将花给你带去。你有权利

安全拥有它们,宝贝,

即使明天它们会变成黑色会残败不堪

会永久消逝。

不要因此而担忧。你将不会再

辨别出什么在上升什么在下沉;

颜料已干,色调已空,

甚至你也根本就不会知道,是谁

给你带去所有这些花。


此刻你已经熟悉那个他者,每当我们

在黑暗中将它抓住,他就会驱逐我们;

从那个你所渴望的,你被救赎

成某个你所拥有的。

我们之中你曾经形象幼小,

或许此刻你已是一片成熟的森林,

林叶间有风有声音。——

相信我,玩伴,暴力不会再临到你:

你的死已经衰老,

在你的生开始时;

因此死紧抓住生,

以便生生不过死。


……………………

有什么在我周围飘荡吗?

是夜风走了进来?

我没有颤抖。

我坚强而孤独。——

我今天创作了什么?

……常春藤叶,我在黄昏时取来,编结着,

弯折着,最终使它完全驯服。

它依然闪动着黑色的光。

我的力量

盘旋在花冠里。

D a s h a 译




Requiem

Clara Westhoff gewidmet


Seit einer Stunde ist um ein Ding mehr

auf Erden. Mehr um einen Kranz.

Vor einer Weile war das leichtes Laub... Ich wands:

Und jetzt ist dieser Efeu seltsam schwer

und so von Dunkel voll, als tränke er

aus meinen Dingen zukünftige Nächte.

Jetzt graut mir fast vor dieser nächsten Nacht,

allein mit diesem Kranz, den ich gemacht,

nicht ahnend, daß da etwas wird,

wenn sich die Ranken ründen um den Reifen;

ganz nur bedürftig, dieses zu begreifen:

daß etwas nichtmehr sein kann. Wie verirrt

in nie betretene Gedanken, darinnen wunderliche Dinge stehn,

die ich schon einmal gesehen haben muß...


.... Flußabwärts treiben die Blumen, welche die Kinder gerissen haben im Spiel; aus den offenen Fingern fiel eine und eine, bis daß der Strauß nicht mehr zu erkennen war. Bis der Rest, den sie nach haus gebracht, gerade gut zum Verbrennen war. Dann konnte man ja die ganze Nacht, wenn einen alle schlafen meinen, um die gebrochenen Blumen weinen.


Gretel, von allem Anbeginn

war dir bestimmt, sehr zeitig zu sterben,

blond zu sterben.

Lange schon, eh dir zu leben bestimmt war.

Darum stellte der Herr eine Schwester vor dich

und dann einen Bruder,

damit vor dir wären zwei Nahe, zwei Reine,

welche das Sterben dir zeigten,

das deine:

dein Sterben.

Deine Geschwister wurden erfunden,

nur, damit du dich dran gewöhntest,

und dich an zweien Sterbestunden

mit der dritten versöhntest,

die dir seit Jahrtausenden droht.

Für deinen Tod

sind Leben erstanden;

Hände, welche Blüten banden,

Blicke, welche die Rosen rot

und die Menschen mächtig empfanden,

hat man gebildet und wieder vernichtet

und hat zweimal das Sterben gedichtet,

eh es, gegen dich selbst gerichtet,

aus der verloschenen Bühne trat.


... Nahte es dir schrecklich, geliebte Gespielin?

war es dein Feind?

Hast du dich ihm ans Herz geweint?

Hat es dich aus den heißen Kissen

in die flackernde Nacht gerissen,

in der niemand schlief im ganzen Haus...?

Wie sah es aus?

Du mußt es wissen...

Du bist dazu in die Heimat gereist.

– – – – – – – – – – – – – –  

Du weißt

wie die Mandeln blühn

und daß Seeen blau sind.

Viele Dinge, die nur im Gefühle der Frau sind

welche die erste Liebe erfuhr, –

weißt du. Dir flüsterte die Natur

in des Südens spätdämmernden Tagen

so unendliche Schönheit ein,

wie sonst nur selige Lippen sie sagen

seliger Menschen, die zu zwein

eine Welt haben und eine Stimme –

leiser hast du das alles gespürt, –

(o wie hat das unendlich Grimme

deine unendliche Demut berührt).

Deine Briefe kamen von Süden,

warm noch von Sonne, aber verwaist, –

endlich bist du selbst deinen müden

bittenden Briefen nachgereist;

denn du warst nicht gerne im Glanze,

jede Farbe lag auf dir wie Schuld,

und du lebtest in Ungeduld,

denn du wußtest: das ist nicht das Ganze.

Leben ist nur ein Teil......... Wovon?

Leben ist nur ein Ton......... Worin?

Leben hat Sinn nur, verbunden mit vielen

Kreisen des weithin wachsenden Raumes, –

Leben ist so nur der Traum eines Traumes,

aber Wachsein ist anderswo.

So ließest du's los.

Groß ließest du's los.

Und wir kannten dich klein.

Dein war so wenig: ein Lächeln, ein kleines,

ein bißchen melancholisch schon immer,

sehr sanftes Haar und ein kleines Zimmer,

das dir seit dem Tode der Schwester weitwar.

Als ob alles andere nur dein Kleid war

so scheint es mir jetzt, du stilles Gespiel.

Aber sehr viel

warst du. Und wir wußtens manchmal,

wenn du am Abend kamst in den Saal;

wußten manchmal: jetzt müßte man beten;

eine Menge ist eingetreten,

eine Menge, welche dir nachgeht,

weil du den Weg weißt.

Und du hast ihn wissen gemußt

und hast ihn gewußt

gestern... jüngste der Schwestern.


Sieh her,

dieser Kranz ist so schwer.

Und sie werden ihn auf dich legen,

diesen schweren Kranz.

Kanns dein Sarg aushalten?

Wenn er bricht

unter dem schwarzen Gewicht,

kriecht in die Falten

von deinem Kleid

Efeu.

Weit rankt er hinauf,

rings rankt er dich um,

und der Saft, der sich in seinen Ranken bewegt,

regt dich auf mit seinem Geräusch;

so keusch bist du.

Aber du bist nichtmehr zu.

Langgedehnt bist du und laß.

Deines Leibes Türen sind angelehnt,

und naß

tritt der Efeu ein...

– – – – – – – – – – – – – –  

wie Reihn

von Nonnen,

die sich führen

an schwarzem Seil,

weil es dunkel ist in dir, du Bronnen.

In den leeren Gängen

deines Blutes drängen sie zu deinem Herzen;

wo sonst deine sanften Schmerzen

sich begegneten mit bleichen

Freuden und Erinnerungen, –

wandeln sie, wie im Gebet,

in das Herz, das, ganz verklungen,

dunkel, allen offen steht.


Aber dieser Kranz ist schwer

mir im Licht,

nur unter Lebenden, hier bei mir;

und sein Gewicht

ist nicht mehr

wenn ich ihn, zu dir legen werde.

Die Erde ist voller Gleichgewicht,

Deine Erde.

Er ist schwer von meinen Augen, die daran hängen,

schwer von den Gängen,

die ich um ihn getan;

Ängste aller, welche ihn sahn,

haften daran.

Nimm ihn zu dir, denn er ist dein

seit er ganz fertig ist.

Nimm ihn von mir.

Laß mich allein! Er ist wie ein Gast...

fast schäm ich mich seiner.

Hast du auch Furcht, Gretel?


Du kannst nicht mehr gehn?

Kannst nicht mehr bei mir in der Stube stehn?

Tun dir die Füße weh?

So bleib wo jetzt alle beisammen sind,

man wird ihn dir morgen bringen, mein Kind,

durch die entlaubte Allee.

Man wird ihn dir bringen, warte getrost, –

man bringt dir morgen noch mehr.

Wenn es auch morgen tobt und tost,

das schadet den Blumen nicht sehr.

Man wird sie dir bringen. Du hast das Recht,

sie sicher zu haben, mein Kind,

und wenn sie auch morgen schwarz und schlecht

und lange vergangen sind.

Sei deshalb nicht bange. Du wirst nicht mehr

unterscheiden, was steigt oder sinkt;

die Farben sind zu und die Töne sind leer,

und du wirst auch gar nicht mehr wissen, wer

dir alle die Blumen bringt.


Jetzt weißt du das Andre, das uns verstößt,

so oft wir's im Dunkel erfaßt;

von dem, was du sehntest, bist du erlöst

zu etwas, was du hast.

Unter uns warst du von kleiner Gestalt,

vielleicht bist du jetzt ein erwachsener Wald

mit Winden und Stimmen im Laub. –

Glaub mir, Gespiel, dir geschah nicht Gewalt:

Dein Tod war schon alt,

alt dein Leben begann;

drum griff er es an,

damit es ihn nicht überlebte.


....................................

Schwebte etwas um mich?

Trat Nachtwind herein?

Ich bebte nicht.

Ich bin stark und allein. –

Was hab ich heute geschafft?

....Efeulaub holt ich am Abend und wands

und bog es zusammen, bis es ganz gehorchte.

Noch glänzt es mit schwarzem Glanz.

Und meine Kraft

kreist in dem Kranz.




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施加彰诗9首

贝克特诗8首

罗伯特·彭斯诗7首

萨拉·梯斯苔尔诗4首

金南娇《我的宝贝还没名儿》

普拉斯诗22首

普拉斯诗9首

拉格克维斯特诗6首

卡尔费特诗6首

古尔贝里诗4首

玛丽亚·怀恩诗2首

林德格伦诗2首

斯特林堡《我看见了太阳》

奥他维奥·帕斯35首

理查德·布劳提根诗17首

富埃尔特斯诗3首

金良植诗2首

迪埃戈诗2首

塞拉雅诗2首

埃斯普龙塞达《太阳颂》

德·拉·克鲁斯《心灵的黑夜》


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